Verblassend.

Verlorene Träume verblassen in Trauer.

Das Festhalten an die funkelnden Goldsplitter, die im Flussbett weggeschwemmt werden, wird aufgegeben. Man lässt sie fortziehen, denn ein Festhalten macht keinen Sinn, da die Flut zu stark ist, welche diese Erinnerungen, Erwartungen und Träume mit sich hinfortträgt. Es bleibt ein ehrliches Gefühl der Trauer, welches nicht eingebildet oder erfunden ist, sondern einem einfach überkommt.

Das eine geht, das andere kommt.

Das Gute geht einfach davon. Das eine geht, das andere kommt. Die Leere ist auch ein Wesen, welches nun aus dem Hintergrund der Verlorenheit hervortritt und mit dem man seine Trauer teilt. Es ist ein belebtes Puzzlestück mit dem man nun die Gefühle für das geliebte Subjekt teilt. Die Leere oder die Welt. Die Zukunft, die Hoffnung. Es bleibt in diesem Augenblick der Trauer nur das Gefühl seine Trauer mit einer Präsenz zu teilen. Man beschreibt sich den Weg des Verlusts. Wie ging der Verlust vonstatten und welche Alchemie war die Mischung die dazu geführt hat.

Beth Gibbons & Rustin Man – Sand river
Gil Scott-Heron – A Sign Of The Ages
Daughter Darling – Absconding
Rodriguez – It Started Out So Nice

Auf Trauer ist Verlass.

Triff mich noch einmal in Trauer, denn so wie ich jetzt bin kann ich nicht tiefer fallen. Man ist in der Tiefe der Verlorenheit sicher, denn man stellt hier keine Erwartungen mehr an das geliebte Subjekt.
Die Trauer ist ein sicheres Gefühl, denn sie ist nicht auf egoistische Weise eingebildet. Man kann sich auf die Trauer verlassen. Die Trauer befähigt einem, darauf zu hoffen, dass das geliebte Subjekt zu einem zurückkehren kann. Es ist jedoch eine gebrochene Hoffnung, die stetig in Richtung der Kapitulation hinabsinkt, denn sie möchte kein Egoismus mehr sein. So verbleibt sie als ein sanfter Übergang des Egoismus in Richtung einer Beiseitelegung desselbigen.

Bruce Springsteen – Atlantic City
HIM – It’s All Tears (Unplugged)
Denez Prigent and Lisa Gerrard – Gortoz a ran

Ausatmen und Einatmen.

Man gibt es von sich und nimmt es zu sich. Man behält es für sich. Man erzählt über den Verlust und entäußert damit die Trauer und was als Last empfunden wird. Man atmet ein und aus. Die Trauer wird ausgeatmet und Akzeptanz und Kapitulation wird eingeatmet. Man lernt die ungesehene Seite der geliebten Person kennen, deren Ehrlichkeit sich als Ablehnung und Befreiung präsentiert. Diese ungesehene Seite nährt die Trauer, denn sie wird geliebt, obwohl sie einem davon stößt.

Gay & Terry Woods – Thinking of You
Kadhja Bonet – Tears For Lamont
Death In June – To Drown A Rose

Echo einer Schönheit.

Man ruft den verlorenen Gefühlen hinterher und sie rufen zurück. “Schau hier gehen wir und du kannst uns nicht aufhalten” Sie präsentieren sich in einer geschliffenen Ausdrucksweise, die das Wesen abbildet. Klangfarben einer Aufführung für eine Vergangenheit, deren man nie anteilig werden durfte und die nun einen förmlichen Tanz aufführen, so dass man diese Aufführung wie ein Zeugnis beobachtet, welches einem vom Leben abgegeben wurde. Der Förmlichkeit wegen, waren die Rollen schon vorgegeben. So offenbart sich die Würde der Protagonisten, die in dem trauervollen Auseinandergehen keinen Zoll in ihrem Ansinnen nachgeben können. “Ein Händedruck, bei dem eine Person besonders engagiert und besitzergreifend einschlägt und die andere Person sich dem Griff auf trickreiche Weise entwindet und die Hand von sich stößt.” So verbleibt die Lektion als Echo zur Betrachtung und für das Abtrauern.

Mathilde Santing – Turn your heart
Mathilde Santing – You Go to My Head
Loren Auerbach and Bert Jansch – Frozen Beauty
Antony and the Johnsons – The Spirit Was Gone (as Video)
F.J. McMahon Early Blue
Mark Hollis – Inside Looking Out
Thomas Mann – Tonio Kröger

Hinweis: Musik ist frei und die hier getroffenen Zuordnungen dienen nur der Unterhaltung und können ein Lied niemals auf nur diese Aspekte festlegen.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert