Man lernt einen Fremden kennen und sieht zuerst viele Unterschiede. Doch im Austausch mit dem Anderen lernt man ihn besser kennen. Aus Liebe zum anderen findet man Wege, diese Besonderheiten an ihm zu tolerieren ohne sich dafür zu verstellen. Man lernt diese Besonderheiten und ihre Sinnhaftigkeit in der Welt des geliebten Subjekts besser kennen und kann sie dadurch als sinnhaft verordnen. Vertrauen und Fürsorge werden gemeinsam erkundet und man glaubt daran, dass man den anderen auch prüfen kann um ihn besser kennenzulernen. Die gebauten Brücken sind das Erkennen der Sinnhaftigkeit der Verschiedenheiten des Anderen. Die Liebe zu dieser relativistischen Sinnhaftigkeit befähigt zum Bau dieser Brücken.
Hinweis: Die folgende Musikauswahl habe ich für mich getroffen. Sie kann daher für dich (den Leser) unpassend zu dieser Struktur erscheinen, da es persönliche Kriterien sind.
Das Individuum
Der Fremde unterscheidet sich äußerlich von uns. Wir sehen ihn vielleicht als mächtig oder ohnmächtig an, ohne ihn und seine Werte wirklich kennengelernt zu haben. Wenn man einen Menschen noch nicht kennt (gerade erst kennenlernt), sucht man noch nach gemeinsamen Idealen und Ankerpunkten, an denen man möglicherweise auf einer tiefergehenden Ebene miteinander in einen dauerhaften Austausch und Freundschaft treten kann. Wenn man im Austausch mit dem anderen bemerkt, dass die Besonderheiten die der Andere hat in seiner Welt Sinn ergeben (dass man selbst in ähnlicher Situation genauso sein würde), kann man eine Koheränz in dem Dasein des Anderen erkennen, die es einem ermöglicht, den Anderen in seiner Verschiedenheit zu schätzen.
Cem Karaca – Mein Deutscher Freund
Loren Auerbach & Bert Jansch – So Lonely
Linda Perhacs – If You Were My Man
Die Schablone
Wir lieben unsere ideale Welt die wir in uns tragen. Es ist eine Traumwelt oder eine Vorstellung davon, wie das Leben eigentlich sein sollte, damit wir uns richtig wohl fühlen können. Wir suchen nun in der Realität danach, Brücken zu bauen, welche einen Weg zu dieser Traumwelt öffnen können, so dass wir auch die Möglichkeit haben unsere Traumwelt tatsächlich in der materiellen Welt wiederzuerkennen. Das Erkennen, dass da andere Menschen sind, welche auch nach dieser idealen Welt suchen und die Vereinbarung / der Austausch mit dem Anderen über die Ähnlichkeit der idealen Welt, baut Brücken zum Anderen, die darauf stützen, dass der Andere ein Suchender ist, mit dem man die ideale Welt in sich selbst erkennen, reflektieren und im anderen wiedererkennen kann. Die platonische Liebe verweist auf diese Ideenwelt.
Sarah Lesch – Testament
Die Bandbreite – Alles bleibt gleich (feat. Morgaine & Kilez More)
Tim Buckley – The Earth Is Broken
2pac – Changes
Fred Neil – Dolphins
Der Ausgleich
Man appeliert gegenüber den eigenen Liebsten, dass sie einem auf einer tieferliegenden grundsätzlichen Ebene verstehen lernen, dass sie die Verschiedenheit zur Kenntnis nehmen und akzeptieren und darauf aufbauend diese Individualität in ihrer Liebe berücksichtigen. Ein Kind appelliert beispielsweise auf diese Weise an die Eltern, von ihnen so angenommen zu werden wie es wirklich ist und keiner Schablone gerecht werden zu müssen.
Hinweis: Musik ist frei und die hier getroffenen Zuordnungen dienen nur der Unterhaltung und können ein Lied niemals auf nur diese Aspekte festlegen.
Ich folge jeweils meinem Instinkt bzw. Intuition und bis jetz hatte mir diese oft die Wahrheit vorausgesagt. Doch es gibt wohl nicht so viele Menschen, die solche Fähigkeiten besitzen, zumindest in meinem Bekanntenkreis, doch ja, der ist sehr klein.