Wenn ich Leute treffe oder mit ihnen umgehe, denke ich immer darüber nach, welchen Eindruck ich bei ihnen hinterlassen habe. Hab ich richtig “Tschüss” gesagt und wenn ja hab ich auch “einen schönen Tag” gewünscht? In meinen Gedanken sagt kurz darauf eine abwertende Stimme: “nein, das war wieder nicht richtig!”. Ich schaue auch viel zu wenig auf die wahren Intentionen meines Gegenübers. Ich schaue eher auf die Äußerlichkeiten als auf die Herkunft der Handlung. Warum macht der andere das was er tut? Das ist doch das wichtige (gerade im Bezug auf Beziehungen). Wenn man versteht, warum jemand so handelt wie er es tut, dann kann man sich in ihn hineinversetzen und mitfühlen (wenn man es als sinnvoll erachten kann), und dann ist es auch “gültig”, dass man ihn mag oder nicht. Wenn man “einfach so” andere Menschen mag, dann macht man sich etwas vor. Man verarscht sich doch selbst, denn später wenn der Schleier fällt (oder der Kontakt verloren geht), dann muss man einsehen, dass man sich etwas vorgemacht hat. Es wäre schöner, wenn man sich unter dem Aspekt kennenlernt, dass man frei mit dem anderen umgeht und nicht ständig darauf achtet ob man alles richtig gemacht hat. Denn durch dieses “richtigmachen” fühlt man sich selbst richtig scheisse. Es gibt einen Spruch der heißt: “Gott beurteilt den Baum nach seinen Früchten”. Was soll der Baum denn sein (die Handlung oder die Intention?), denn wenn man den anderen nach Äußerlichkeiten beurteilt, dann verkennt man die Intentionen die zu diesen Äußerlichkeiten führen und wenn diese Intentionen eigentlich wunderschön sind, dann verurteilt man doch eine Illusion, also eine Äußerlichkeit, die nach genauer Betrachtung abfällt. Auch traurig: nie jemanden kennengelernt zu haben, weil man immer nur auf diese Äußerlichkeiten Wert legt. Wenn man den anderen Menschen nicht auch innwendig kennenlernt (durch Verstehen seiner Intentionen), dann wird man später leiden, da man sich in der Erinnerung an den geliebten Menschen eingestehen muss, dass man den anderen Menschen nicht einschätzen kann. Ein Mensch kann auch Gutes tun, ohne dass man seine Taten versteht, das steht außer Frage. Aber die Gelegenheit verstreichen zu lassen, den anderen kennenzulernen wird einem später leid tun. Man sollte einander viele Fragen stellen und miteinander Schritt für Schritt über viele Themen sprechen, wenn es möglich ist, denn so kann man sich kennenlernen. Das friedliche Miteinander kommt nach dieser Phase, denn wenn man den anderen einfach direkt mag (wegen seiner schönen Äußerlichkeiten), dann verkennt man die Situation, dass man den anderen eigentlich noch nicht kennt und lässt ihn damit allein, denn man zeigt so dem anderen, dass die Illusion ausreicht und dass das wahre Wesen des anderen nicht beachtet wird.
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Nun, wenn man HSPler ist kann man sich sehr schnell in Personen einfühlen. Von daher hat es mich ja auch so gekpackt, als ich in jenen Menschen hineinsehen konnte und fühlte, das es auch ein Mädchenn gibt, das fühlt wie ich, doch konträr ganz anders geschaffen ist. Das oberflächlich Äusserliche ist nur die Sauce zum Fleisch, wodurch der Hunger alleine dadurch nie gestillt werden kann. Doch in der narzisstischen Welt in der wir uns heute befinden, sind viele nur vom Schein, als vom tatsächlichen Sein, geblendet und wundern sich dann, warum sie schon wieder in die Scheisse reingetreten sind. Boomerangefekt nenn ich das, so zusagen selbst schuld, wenn man darauf geil ist haha…