Kommunikations-Breakdown

Der Liebende schweift aus und vergisst, dass zu einem Gespräch zwei Menschen gehören. Er erzählt über Für und Wieder. Er wägt ab wie eine Sache zu betrachten ist und ergießt sich in Feinheiten und Details und wechselt dabei auch immer mal wieder seine Meinung. Der Liebende ist ein völlig intakter „Automat“. Sein inneres Erleben agiert in einer Art Balance und die Geliebte fühlt sich außen vor. Die Geliebte fühlt sich nicht wahrgenommen und es erscheint ihr, als gälte das Interesse nicht Ihr. Die Geliebte erkennt, dass der Liebende sie nicht wirklich braucht um Themen für sich zu besprechen, denn der Liebende führt auf schon beinahe beleidigende Weise vor, dass er die Themen für sich selbst elaboriert, durchdenkt und auch in sich selbst einen Dialog mit sich selbst zu führen vermag. Der Liebende fühlt sich unverstanden, als die Geliebte ihm offenbart dass die Gespräche Sie langweilen und ihr nichts geben. Der Liebende fühlt nur den Schmerz der Ablehnung und kann in diesem Moment nicht zusammenfügen, dass es speziell im Bezug auf die Geliebte an sich etwas Gutes ist, wenn Sie Ihren Kummer über den Kontakt offen ausspricht. Der Liebende möchte sich ändern, jedoch verbleibt die Situation in gewisser Weise im Dauerkonflikt. Die Geliebte nimmt den Einsatz zur Kenntnis und versucht selbst Ihren Teil dazu zu tun, indem Sie dem Liebenden weitere Chancen gibt. Der Liebende bewundert die geschliffenen, kurzen und prägnanten Sätze der Geliebten. Er ist jedoch zu aufgeregt um in den Gesprächen mit Ihr interessante und anregende Themen zu präsentieren. Er versteht insgeheim die Geliebte nicht.

Ein Gedanke zu „Kommunikations-Breakdown“

  1. Schade kann man nicht zu all Deinen Texten seinen Kommentar einbringen und ja ich kann es trotzdem nicht lassen zu weiter lesen, macht irgendwie süchtig, da Du ähnlich erscheinst wie ich – hahaha… aber bin noch im Bett und bis nächste Woche krank geschrieben. Du hast mich ja noch gefragt gehabt bezüglich meiner Ambivalenz.
    Zu Deinem Text „Wir sind ein Ja und Nein“ – bin genau so, kann ich mich selbst oft nicht ganz so verstehen – daher auch meine Instabilität. Bis jetzt war ich nie wirklich auf der Suche gewesen, da ich denke, das Schicksal wird es schon richten. Doch wenn man mal was gefunden hat, schafft man es nicht, eben wegen seiner instabilen Verfassung, was zu nie endenden Verzweiflung und somit selbstzerstörerischen Gedanken führt.
    Diese Passage gefällt mir besonders:
    “Sie war schon vorher bei mir, bevor ich sie im echten Leben kennengelernt habe. Sie war in meinen Träumen, sie war in meiner Sehnsucht. Somit kann sie auch jetzt nicht weg sein, da sie ja zuvor auch bei mir war.”

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