Let that -be- Mine

Die zwei folgenden Songs haben mir zwei Pole einer Unvereinbarkeit gezeigt (auch nochmal bei Craig Thompsons ‚Habibi“ reinschauen, denn interessanterweise bedeutet dieses arabische Wort in seiner Essenz eigentlich dasselbe):

Mazzy Star – Let that be
Kleo – Mine – DEKYNLYA

Das erste Lied sagt aus, dass gefragt wird, ob man es nicht bitte sein lassen kann, zu nerven. Die depressive und ängstliche Person bittet darum, es einfach zu lassen. „Sei einfach, lass das abkämpfen“. Das zweite Lied sagt aus, dass man sich nach dem Kontakt zu jemandem sehr stark sehnt (unbedingt) und dass man sich sehr arg verwindet, um diese Person nochmal in sein Leben zu ziehen. Wenn man dem zweiten Lied nachfolgt und darauf korrespondiert, weist es darauf hin, dass man sich immer noch Hoffnungen macht, was bitter enttäuschend wirken muss, wenn man bedenkt, dass man das erste Lied doch verstanden haben müsste; denn es sagt aus, dass man die Person bitte in Ruhe lassen soll, weil der Andere einem vielleicht sogar (zwar) mag, aber es einfach so schmerzlich ist, zusammen zu sein (Langweile, Unvereinbarkeit, Konflikte, Unvernunft, Kindisch,…). Das bedeutet, dass man dem Anderen wohl schaden möchte, wenn man den Wunsch des zweiten Lieds im Kontrast zu dem ersten Lied, dennoch verlangt, oder es so präsentiert wie eine Drohung oder ein Verlangen oder Beweis (das zweite Lied für sich wird erst durch das Zurschaustellen in diesen Kontext gegeben). Es kommt dann rüber wie: „hey ich zeig dir, wie sehr ich dich mag, du hast es wohl noch gar nicht gewusst wie?“. Es so offenzulegen, könnte dem Anderen nahe legen, dass man ihn für dumm hält, als würde er einem nicht verstehen. Alles was man überhaupt dem Anderen beweisen will, legt nahe, dass der Andere noch nicht so weit gedacht hat, oder es nicht checkt. Daher ist der Weg des „Beweisen wollens“ oder des „sich zeigens“. dem anderen gegenüber, leider nicht richtig. Das heißt nicht, dass man nicht versuchen kann zu verstehen; aber durch das Offenlegen verkackt man alles.

Die Energie und Bindung wächst, wo man den anderen wirklich sieht und sich mit ihm/ihr beschäftigt und nicht mit Kunst/Musik und anderem Konsum eine erträumte (Fantasie) Verbindung bestärkt, sondern: zusammen sein, zusammen machen, zusammen fühlen. Sich kennenlernen, sich verstehen, aufeinander Rücksicht nehmen. Berücksichtigen heißt hier nicht, sich anzupassen oder irgendwo reinzupassen sondern in Erwägung zu ziehen, wo man gemeinsam genießen kann.

3 Gedanken zu „Let that -be- Mine“

  1. Der letzte Abschnitt ist sehr schön! Ja, man sollte sich ganz dem Menschen hingeben und wenn noch dann wunderschöne Momente von den Tiefen hervorkriechen um einen den Sonnenuntergang ohne Worte zu zweit erlebt, dann ist das mehr wert als alles andere auf der Welt! Kribbelt schon wieder in mir, aber eben bin noch mit Grippe vor der Glotze hahaha… habe noch nie in meinem Leben solche Texte gelesen! Hast Du ein Buch, das man kaufen kann? Ich habe lieber physische Bücher in der Hand, bin noch altmodisch…

    1. haha, ich döse alle paar Minuten mal weg, liege auf der Couch und dissoiziere ab und an ohne es kontrollieren zu können, aber ja Fieber ist momentan schon ziemlich hoch, da brauchts einfach nur Wasser. Trinke eher selten Alk, dann Bier 😉
      Brief ist abgeschickt, nochmals vorher durchgelesen und denke, dass es verstanden wird – phuuuuuu…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert