Vor der Vollendung (64) ist nach der Vollendung (63)
Alles ist im Fluss.
Lassen sie einander Fug und Ruch im Verwinden des Unfugs.
Yin-Yang und christliches Kreuz.
In der Hölle verborgen ist Pflege zum Heil.
Im Heil drohen ungepflegte Wege, führend zur Hölle.
Darum: verstehe das Tun der Pflege, denn sie ist ein Weg und keine Ankunft
Kommunikation ist nur unter gleichen möglich?
Die alte Saat spricht mit der Abkunft. Die Abkunft spricht mit der neuen Saat.
weiß-in-schwarz spricht mit in-schwarz-enthaltenem-weiß.
In-schwarz-enthaltenes-weiß spricht mit neuem weiß-in-schwarz.
schwarz-in-weiß reagiert mit in-weiß-enthaltenem-schwarz.
In-weiß-enthaltenes-schwarz reagiert mit neuem schwarz-in-weiß.
Traumwelt ist unendlich groß und veränderlich.
Realität ist genau begrenzt und ein statischer Abdruck.
Das eine nicht mit dem anderen verwechseln.
Die Verbindung zwischen Traum und Realität ist Brücke, die durch Pflege gebaut wird.
Narzisst lebt nur in der Traumwelt. Psychopath lebt nur in der Realität. Nicht negativ gemeint, sondern als Ausformulierung von größeren Mächten inbegriffen. Stabilität — Selbstliebe und Würde zu pflegen und davon ausgehend dem sich Fügenden seinen Lauf lassen. Instabilität — Stabilität haben wollen und verwundet an Selbstliebe und Würde wieder von sich zu stoßen. Den Krug immer wieder zum Brunnen tragen, denn das Pflegen ist vor-der-Vollendung (64) Das nicht-pflegen ist Vollendung bzw. nach-der-Vollendung (63). Nicht im Nach-der-Vollendung verharren, denn dieses ist Abraxas (die Welt wie sie ist). Vor-der-Vollendung pflegen, denn dieses ist der Stern der Destination des eigenen Glücks. Die neue Welt ist nach-der-vollendung (realität, getan). Das Pflegen ist vor-der-vollendung (traumwelt, tat).
Wudang Kung Fu 武当八仙棍 Wudang Eight Immortal Staff]
Suche nach Gründen für Pflege.
Atem und Freude. Ästhetik, Schönheit und Achtsamkeit.
Der Tuende erhält den Lohn seiner Tat schon durch die Tat selbst.
Das Loslassen an Besitztum ist dem Leben inne, denn die Menschen sind des Wandels bedürftig. Ich gehe fort um nicht zu vergehen. Das Festhalten an Besitztum ist dem Nebel inne und die Festhaltenden verlieren die Träume an den Nebel durch den Zwang des Bewahrens.
Es ist Saat der Freude in allen Dingen.
Dem Einsiedler bleibt die Zwiesprache mit der Ewigkeit, denn seine Zick-Zack-Wege sind den Menschen nicht verständlich. Er verliert jenes und bekommt das andere. Jeder Verlierende ist immer auch ein doppelt Beschenkter. Denn er erhält die Freude über Gehabtes und die Freude über Neues. Geistesruhe zu haben ist Möglichkeit Selbstliebe zu finden. Die Geschenke benebeln die Sinne. Nicht zu gewinnen und nicht zu verlieren, hinterlässt den Menschen dort wo keine Siedlungen sind.
Die Einsamkeit der Natur lässt handhaben mit den Innerungen
Innerliches spricht mit Äußerlichem in Harmonie durch Unverstelltheit
Verbindung von Traum und Realität durch Unverstelltheit
Lässt Rundwege Berge und Täler umrunden, als Beschauender
Beschaulich sind die Wege der Menschen dem Unbeteiligten.
Ein leerer Kelch ist der Unbeteiligte für die Einladung der Welt zur Teilnahme
Das Unverwundene macht den Kelch unempfänglich, denn es unwindet die Innerungen zur Fehlverurteilung der Neuerungen. Allein das ist schon eine Fehlverurteilung der Situation durch das Definieren des Kelchs. Dem Konkreten Leid anzutun, durch die Abstraktion einer Entäußerung (ich sehe mich außerhalb von dir und tue dir damit Leid an, denn eigentlich bin ich du und ich verlasse dich um dich zu betrachten und verwandel mich dadurch in etwas anderes).
Alice hinter den Spiegeln.
Definitionsgemäß sind die Dinge verordnet zur Genugtuung des Ordnenden.
Die Macht des Ordnenden über potentiell Ordnendes, verordnet leidsam Potentiale als Besitztum. Leidsam vordnete Potentiale sind bessere Welten, die zu Festhalten verdammt werden. Die Mächtigen, betrügen das Karma, indem sie andere dazu verdammen, verordnet zu sein. Sie lassen Ohnmächtige in festgehaltenen, reaktionären Lebensentwürfen zurück um darob das Gefühl der Freiheit und Macht zu kosten. Sie (die Loslassenden), legen darob dem ursprünglich Gleichen das Schicksal des Festgehaltenen auf. Kain und Abel. Daher ist der Festhaltende dem falschen Urteil der Massen ausgesetzt, die sprechen: du bist Krank. Darob sind doch die Sauberen und Gesunden ofterdings die Krankheitserzeugenden, durch ihre „falsche Vollkommenheit“ der Ermächtigung. So ist kein Urteil zu sprechen über Bäume der Menschen, denn allein die Strebsamkeit des Guten Willens ist auf dem Guten Weg. Der Apfel fällt vom Stamm, doch ist er faul oder gut? Dies ist nur der Bewertung dienlich, ob er dem eigenen Wohle zuträglich ist. Denn der faule Apfel ist ein Abglanz der Vernichtung durch Mächtiges und darob nicht zu verurteilen, ist er doch Mahnmal der Unvollkommenheit des Mächtigen. Der Gehende hinterlässt anderes Leben. Der Gehende ist Doppelzeuger, er geht und gibt Leben für sich und den Verlassenen, darob beide zuvor getäuscht wurden (im Nebel).
Wenn man die Realität als Gut und Böse in einem Wesen begreift (Abraxas), so erschaudert man davor, denn der Blick darauf lässt einem Unversöhnt.
Es ist unversöhlich, wenn man das eine sucht und etwas mehrdeutiges begreifen muss. Und doch, wie oben ausgeführt: eine Tat veräußert sich doppelt. Beispielhaft oben, als gutes für den Loslassenden und negativ für den Festhaltenden. Es gibt nicht „das gute Gehen“, denn der eine Geht der andere wird verlassen. Da wo beide Gehen, findet kein Konflikt statt, denn sie sind Teil desselben. Es ist Ansichtnahme von Abraxas, wenn wir von uns sagen: „dort passiert etwas mächtiges und ich bin nur Spielball dieser unbegreiflichen Macht“. Wir geraten in Gefahr unser Glück zu verlieren, wenn wir die Welt auf diese Weise betrachten. Glück im Unglück. Der Pferdehalter verliert sein Pferd, es läuft davon und nach einigen Tagen kehrt es zurück zusammen mit einer Schaar an Wildpferden. Ein Verlust entpuppt sich als Gewinn und der Gewinn dann als Verlust und so weiter (Matroschka). Das Leben wie ein taoistischer Mönch zu sehen.
Wir (Morgenlandfahrer) suchen nach den Quellen (Pflege, Stern), die wir sprudeln lassen wollen um dem Leben unserer Welt (Realität) Anteil an unserer Freude haben zu lassen. Wir nehmen um zu geben. Wir nehmen die fremde Welt (Realität) als unsere an um ihr das geben zu können, was uns eigen ist (unsere authentische Existenz und Präsenz)
Umfassend der Innerung und der Äußerung in Anerkennung der Schönheit der Unvollkommenheit.
Ein Verlesen des Wunsches nach Ewiglichem/Vollkommenen — im Erkennen der Schönheit von Unvollkommenem (zeitlich begrenztem), da Ewigliches trügerisch ist, da es etwas Ausschließliches ist (es schließt aus, dass es etwas außer ihm gibt, denn es ist alles was es gibt). Real gewordene (heraufbeschworene und dogmatisch verteidigte) Ewigkeiten und Ausschließlichkeiten zerbrechen an ihrer eigenen Macht und Statik, in Bezugnahme auf das fließende Nichts. Die Gewässer der Abyss sind umflutende Mächte, deren sanfte Wogen den ewiglich Mächtigen in die Innerungen fließen (Reflektionen der Ewigkeit in unserem geistigen Auge erschauen die Frucht des Strebens unserer Ahnen mit Respekt vor Fremdartigkeit und Teilhaftigkeit — Mahnmal, Silmarillion „auch damals schon der gleiche Konflikt auf einer anderen Ebene“). Die Alte Abyss birgt die neue Ewigkeit. Die Alte Ewigkeit enthält die neue Abyss. Daher: auf dem Weg sein, durch Nichts und Fülle obliegt der sicheren Heimat des Reisenden, der sein Zuhause mit seinen Weggefährten in der Leere und der Fülle aufschlägt und die Wunder betrachtet und sie gerne verwinden (umwinden) möchte um sie auf lebendige und authentische Weise zu befrieden (zufriedenzustellen).
Chen Shi Taijiquan. 1st World Taijiquan Championship-2014. Chen Weijie
Ausführung um die Ausführung zu verlassen. Erklärung um aufgeklärt zu sein. Das sprechen der Dinge um gemeinsam woanders hinzugehen, wo man zusammen ist.
Der Weg verschwindet hinter den Füßen. Man befindet sich am neuen Ort und weiß nicht mehr wie man dort hingekommen ist. Dies sind die Wege der Offenlegung der Inneren zur Betrachtung und Erschaffung einer neuen Erkenntnis, welche nur auf diesem Weg hervorgebracht werden konnte und deren Offenlegung die Betrachtungen die dazu führten entmächtigt. Traurige Betrachtungen: sie waren ein Weg erfüllt von Geistes Zauber und Präsenz und nun sind sie ein Ding, verlassen vom Sinn und Pflege. Ehre und Schutz allen Wegen und Sinnen, deren Abbild unsere Realität ist und die einst vom wahren Sinn erfüllt waren. Wenn Festhalten Leid bedeutet, so ist es das Leid des Festhaltens an dem Alten Sinn/Weg, der einstmalig von der wahren Essenz erfüllt war (Spuren, Wegfährte) und zum Ding wurde. Dies kann kein Falsches sein, an etwas festzuhalten dass ein Abbild und Gefäß des Wahren ist. Bereit ist doch dieses Abbild zu jeder Zeit erneut vom Zauber des wahren Weges (Pflege) erfüllt zu werden. Wartet es doch nur darauf und wurde dafür geschaffen. Macht nicht die wahren Dinge gleich mit den Falschen, denn sie wurden geschaffen für ihren Zweck und waren einst erfüllt von der Ordnung eines guten Ansinnens. Zeugnisnahme anstatt Beliebigkeit. Kenntnis der Flüsse, als Schutz vor Beliebigkeit. Dem schmerzlosen Menschen liegt keine tiefere Erfahrung inne. Der leidvolle Weg befähigt zu Inbesitznahme von Verantwortung durch Kenntnis von Abwegen und ist dadurch Lebensfreund für Clan und Selbst, denn Schutzpatron für Leben und Ordnung durch Verordnung von Gefäßen und deren Tragfähigkeit für Pflege und Weg.
Definitionen von eher unbekannten Begriffen, damit der Text einen unbedarften Leser nicht komplett verwirrt:
– Abyss: das Nichts, Nichtexistenz, symbolisiert als Wesenheit um sie betrachten zu können. Eine vollkommene Schwärze als Bedrohung gegenüber der bunten Welt und dem sich präsentierenden Leben.
– Abraxas: Die höchste Wesenheit. Stellt man sich Gott und den Teufel vor ist der eine gut der andere böse. Was aber ist das pure Wesen. Die pure Existenz? Man kann sich eine Wesenheit vorstellen, die oberhalb von Gott und dem Teufel steht und beide umfasst. Eine Wesenheit, die eine Vereinigungsmenge der Veräußerung darstellt, die Gott und dem Teufel inne sind. Dergestalt ist diese archetypische Wesenheit des Wesens an sich ein Gegenstück zu dem nicht-wesen sein. Abraxas ist das Leben selbst, das auch nicht gut oder böse ist. Abraxas ist die Natur, die Wesen, die Menschen, die Bäume die sich alle gegenüber dem Nichts und dem vernichtenden behaupten, komme was wolle in ihrem ausstrebenden Tonklang der regenbogenfarben strahlt und uns Menschen verwirrt. Er ist die Veräußerung des Lebens gegenüber dem Nichts und doch ist es dem Menschen schmerzlich: anzuerkennen dass er in seiner puren Wesenheit sich in der Welt als Gut und Böse veräußert; denn dadurch kann er keine schlüssige Geschichte aufbauen und kein schlüssiges Selbstbild, denn er ist bar einer Konsistenz und wandert erratisch zwischen seinen Veräußerungen hin und her. Wichtig: dies ist nur ein Konstrukt um etwas zu beschreiben und keine Religion oder Glaube. Bekannt aus dem Werk von C.G. Jung (Rotes Buch), oder aus Herman Hesses Roman Demian.
– Stern: Das was einem innewohnt. Das wahre Selbst, das man in seinem Leben aus sich hervorbringt. Die individuelle Art wie man als Mensch ist, nicht das abstrakte sondern das konkrete. In diesem Zusammenhang (Abraxas): bekannt aus dem Werk von C.G. Jung (Rotes Buch).
– Vor der Vollendung (64): Im chinesischen I-Ging genanntes Hexagramm, welches eine Situation beschreibt.
– Nach der Vollendung (63): Im chinesischen I-Ging genanntes Hexagramm, welches eine Situation beschreibt.
– Yin-Yang: Das bekannte chinesische Symbol, welches aus einem weißen und schwarzen Kreisel besteht die beide aufeinander zustreben und von denen jeder einen kleinen Kreis enthält, der von der jeweils anderen Farbe ist.
– Silmarillion: Die Silmaril sind drei von dem Elben Fëanor erschaffene Edelsteine, in denen das Licht der Zwei Bäume von Valinor eingeschlossen war. Hier: Die Juwelen symbolisieren die freudvolle Ordnung der alten Zeit und die Hohezeit der Elben. Sie wurden entwendet und es kam zum „Sturz der Elben“. Der Mythos entstammt aus dem Roman Silmarillion von J.R.R. Tolkien und symbolisiert den Verlust des Gleichgewichts durch hohe Ziele (Turm zu Babel) und folgt diesem Weg nach, der den einst stolzen Elben aufzwang einen Krieg gegen das Böse zu führen. Heimat in Vollendung (Selbstzufriedenheit ohne Selbstführsorge) führt zu Gefahr des Verlusts.