Ich fühle in mich hinein und spüre eine fremde Macht, die in mir und an mir arbeitet. Ein Gefühl, als würde ich aus der Sicht meiner Geliebten in mich hineinschauen; Und ich nehme mich als meine Geliebte wahr. Als hätte ich ein gutes Gefühl dabei, wie sich mein inneres Leben und mein inneres Sein in die Denkweise und die Wesenhaftigkeit meiner Geliebten umorganisiert, umwandelt.
Ich ziehe hypnotisch Genuss daraus, dass ich mich selbst dabei beobachte, wie ich den Mundwinkel so verziehe wie es meine Geliebte auf einem ihrer notorischen Fotos getan hat. Danach bemerke ich, dass dieses Schauspiel meiner Emotionen im Angesicht meiner Selbst mir hilft, so zu tun als wäre meine Geliebte in irgend einer Weise mit mir zufrieden, so dass ich eine gekünstelte Möglichkeit finde, meiner nicht-angenommenheit (wo ich so danach verlange von Ihr angenommen zu werden) eine Zeitlang zu entfliehen. Ich beschenke mich selbst mit der illusionär erträumten Bewußthaftigkeit meiner Geliebten in mir und erspüre meine Gemeinsamkeiten, die sie jetzt mit mir haben muss und meinen Wert den ich für Sie haben muss. Da sie nun in mir als Geist des Unbewussten existiert, habe ich das beruhigende Gefühl, dass sie nun Zugriff auf mein verborgenes Wesen hat und mich daher nun nicht mehr abwerten kann, da sie nun in der Lage ist meine Intentionen vollends zu erkennen und zu verstehen. Ich rede mir ein, dass meine künstlich hervorgebrachte Kopie von ihr, sie gut genug abbildet, als dass sie auch in echt dies so erkennen würde. Sobald ich Sie dann außerhalb von mir erahne, wenn meine kurze Exkursion in die Phantasie abebbt, verschwindet der Zauber und ich fühle stattdessen Scham dafür, dass ich meine Geliebte “verlassen” habe. Denn ich denke dann an ihre ferne Existenz im wahren Leben und daran, wo sie sein mag und dass ich kein Recht, keinen Bezug zu ihr und an Ihrem Leben keinen Anteil habe. Nach der kurz zuvor stattgefundenen Illusion, dass ich Sie in mir selbst realisiert habe, schmerzt mich jetzt die Entwertung und Verurteilung meiner Selbst durch mich selbst wegen dieser kurzen Distanz zwischen Aufwertung und Abwertung besonders. Mit Gewalt der Erkenntnis weise ich die Illusion von mir und verdamme auch mich dafür, diese Illusion erschaffen zu haben. Ich fühle mich nun dissoziert von mir selbst; aber zumindest zufrieden damit, dass meine Geliebte in der Ferne glücklich ohne mich verweilt. Ich selbst halte die Stellung mit dem was mir verbleibt. Ich bilde mir ein, dass ich die Idiosynkrasie meiner Geliebten abgebildet habe und ihr nun ähnlicher bin, obwohl ich nun wieder ich bin, was mich nun wieder positiv stimmt. Da ich entkräftet bin, belasse ich es dann dabei.
Entschuldige bitte, wenn zu jedem Kommentar was dazu schreibe. Du scheinst auch eine gewisse Gabe zu besitzen, dich durch Dissoziation in eine andere Welt zu begeben, da werde ich Dich in den nächsten Tagen mal anschreiben per Email 😉
Meine Art ist es, wie bereits geschrieben, durch luzides Träumen oder Verbindungen, welche in normalen Träumen aufgebaut werden, wodurch ich ihre Schreie höre aus purer Verzweiflung. Fantasy is here, can you feel it?