Deep reflections on Y.

Der ursprüngliche Text ist von 2017. Ich habe neues ergänzt und altes ausgebessert (2019). Rezitierbar zu:
Talk Talk – Tomorrow Started
Roky Erickson & The Explosives – (Wait) For You
Livia Florentine & Soulagent79 – It Would Be Over
Rio Reiser – Sei mein Freund
Mark Hollis – A New Jerusalem
Light in Babylon – Hinech Yafa
A Chinese Ghost Story
Talk Talk – Inheritance

Hilfreiche Formeln der Mediation (Autosuggestion). Nach Lesung zu sprechen:
“Mir geht es gut”, “Ich bin gesund”, “Ich bin gut”, “Ich bin gesund”


Ich verstoße gegen die Wünsche von Y wenn ich so analytisch alles ergründe, denn Y möchte dass ich sie in Ruhe lasse und diese Überlegungen könnten (wenn einmal ausgebreitet) zeigen, dass ich sie nicht in Ruhe lasse bzw. es könnte sein, dass meine Überlegungen zu tief schürfen wenn sie tatsächlich mal treffen sollten und ihren Seelenfrieden stören.

Ich werde Y zur Bürde, indem ich diese ganzen “Probleme” die ich mit Y habe, so sehr in den Vordergrund stelle anstatt zu schaun, wie ich Y helfen kann, indem ich ihre Bedürfnisse auch mal echt befriedige und nicht immer nur davon reden dass ich danach suche, wie man es macht oder sonstiges. Ich jammere und laviere herum, anstatt “anzugreifen” indem ich schöne Momente schaffe. Y braucht jemanden, der ihr sorgsam Schönheit zuträgt, denn sie fühlt sich von der Welt beschmutzt, von der Gewöhnlichkeit und dem stumpfsinnig triebhaften. Immer muss Y sich dem Anwärter anbiedern und zu dem Anwärter herabsteigen, wo sie doch in geistigen Höhen schwebt. Sie äußert sich elaboriert und hat einen hohen geistigen Horizont.

X erkennt, dass Y ihn immer sofort durchschaut wenn er etwas sagt, dass aus Verstellung und Gefallenwollen hervorgebracht wird. X weiß, dass Y kaum damit umgehen kann, wenn ein Mensch seine wahren Gründe nicht offenlegt sondern absurde Gespräche führt, die keinem wahren Zweck folgen und bei denen die wahren Intentionen nicht genannt wurden. X weiß, dass Y ihre Zeit nicht verschwenden möchte und doch schafft X es nicht, sich in dieser Hinsicht zu ändern. X ist traurig, dass er in Gesprächen aus Angst oft eine verstellte Rolle einnimmt, in welcher er sich gegen Ablehnung schützen möchte. X ist ratlos, da er sich schwer oder kaum ändern kann und erst nachträglich merkt, dass er sich nicht traut wirklich ehrlich mit Y zu sein und Y zu sagen was er von ihr oder ihrem Zusammensein gerne wünscht oder davon “haben” möchte. X empfindet ein tiefes Missbehagen dagegen, sich auf diese Weise festzulegen, denn er möchte Y nicht wie ein Objekt behandeln sodern wie ein gleichwertiges Subjekt und dieses Schachern mit Gegenständlichkeiten ist ihm auf unbegreifliche Weise suspekt. X versteht trotz Erklärungen von Y immer noch nicht die Art und Weise wie Y Beziehungen pflegt oder wünscht. Y pflegt vornehmlich direkte Beziehungen mit Menschen die vermutlich nichts voneinander wissen. X hat andere Vorstellungen im Bezug auf das Umgehen in Freundeskreisen oder Bekanntenkreisen. X mutmaßt aus dieser Haltung von Y, dass er keine symbiotische Nähe zu Y erlangen kann in welcher er eingeweiht in ihre Kreise sein kann. X empfindet die Verschlossenheit von Y als bedrohlich, obwohl Y ihm dargelegt hat, dass die Dauer eines Kontakts nichts über die Nähe der Beziehung aussagen kann. X fühlt sich in die Schranken verwiesen, denn er kann die offenherzige Darlegung von Y nicht so nehmen wie sie gemeint ist (als Darlegung) sondern interpretiert diese Zurückweisung der Nähe als überextreme Worttreue (obwohl X die Worttreue bei Y schätzt). X wünscht auch Beziehungen in denen man sich alle Freiheiten gibt, aber aus unklaren Gründen stoßen die Wertvorstellungen von X und Y hier aufeinander. Die Verschlossenheit (besser noch: Unverbindlichkeit) von Y macht ihm Angst. Denn er spürt, dass Y zu fast jeder Zeit zu ihm einen absolut unverbindlichen Kontakt geführt hat, und er konnte sich noch so winden und versuchen ihr zu gefallen. Y ist auf eine fremdartige Weise unberühbar für die Annäherungsversuche von X. X versteht nicht und verzweifelt daran, dass alle seine Versuche Y zu berühren sie nur kalt lassen und X hat wegen dieser Fremdartigkeit Angst vor Y. X erkennt, dass in den logischen Erklärungen von Y Gründe genannt wurden, in denen sie beschreibt warum sie so handelt. X empfindet im Sinnieren über diese Erklärungen wieder Zuneigung zu Y, da er versteht, dass Y sich ihm gegenüber fair verhalten hat und ihn eigentlich nicht mit ihrem Verhalten schaden wollte. X erkennt, dass die Konflikte die er mit Y hat beidseitig nicht gewollt sind, aber scheinbar auch nicht zu vermeiden sind.

X muss nachdenken, wenn er Plätze besucht die Y erwähnt hat oder an denen er mit Y sogar im echten Leben (RL) korrespondiert hat. Er empfindet diese Plätze als “haunted places” oder als “lost places”, da er hier stark die Erinnerungen an Y wahrnimmt und die Abwesenheit von Y ihm so vorkommt, als wäre es so geplant, dass es ihm absichtlicherweise Leid zufügt. Er empfindet beim Besuch oder Verbleib an diesen Plätzen starken Wehmut. Sie wirken jedoch auch inspirierend. X hat Angst Y dort zu treffen, denn er spürt dass Y dies so empfinden könnte, als hätte er diese Plätze absichtlich so besucht dass er dort auf sie trifft. X malt sich in Gedanken Reaktionen von Y aus, die von Hass, kalter Abneigung bis zu Neid und Verachtung wechseln. Tendenziell verbleibt X dann gedanklich bei dem Bildnis von jenem Zustand, bei dem Y einfach keinerlei Emotionen zeigt und X sich auf sehr starke Weise nicht gesehen fühlt (inneres Schauspiel). Es kommt X dann absurd vor, dass Y ihn auf eine solche Weise feindlich gegenüberstehen würde. So als würde Y an einer seltsamen Krankheit leiden, denn X kann nicht verstehen, dass alle seine wohlmeinenden Aktionen bei Y nicht so ankommen wie sie von ihm gemeint waren. X empfindet Akzeptanz im Angesicht dieser Erkenntnisse und verlässt diese Plätze dann oft mit einem Gefühl innerer Zurückgezogenheit und fühlt sich auf seltsame Weise abgetrennt von den dort herumwuselnden Menschen. X überlegt, ob er ein gemachtes Buch oder Kunstwerk immer bei sich tragen sollte um es Y zu übergeben, sollte er auf sie treffen, so dass er Y eine Art Wegzoll übergibt, welchen ihn (in seinen Augen) vor einer drohenden Abwertung durch Y schützen müsste. Was könnte er Y bei einer solchen unvermittelten Begegnung auf dem Weg sonst sagen? Jede kleinen Begrüßungen oder stammelnden Worte wären von einer Sinnlosigkeit durchsetzt. X ahnt, dass er für einen Neustart don-juaneske Fähigkeiten entwickeln müsste. X erspürt, dass man Y möglicherweise mit einem sehr feinsinnigen und geschickten Gespräch “gewinnen” könnte. X fühlt sich entwürdigt davon, dass es möglich ist Y mit geschickten Worten zu überreden, die für ihn doch nur wie Schall und Rauch erscheinen, wo er doch weiß dass er es gut meinte. X fühlt sich verwirrt angesichts des Gefühls, dass Y mehr Wert auf Schein legen könnte, als auf tatsächlichen Sinn. X ahnt, dass er zu wenig von Y weiß um dies einschätzen zu können. Allein das Erwähnen des Wortes “Neustart” ist in diesem Zusammenhang trügerisch (Gewitterwolken die sich zusammenziehen), denn es symbolisiert den Wunsch dasselbe Spiel nach einem Verlust noch einmal zu spielen um dieses mal vielleicht zu gewinnen, ohne eine bessere Ausgangslage zu haben (Casino-Welt – neuer Versuch, neues Glück).

In der Abwesenheit von Y fühlt sich X bereit für Y und fühlt sich so, als würde die eingebildete Y in ihm drinne ihm Wohlwollen und Liebe entgegenbringen, da sie seine Hingebung erkennen kann. Wenn X aufhört über Y nachzudenken, sondern das innere Phantasie-Bildnis von Y einfach nur akzeptiert – einfach nur die Situation akzeptiert: dann ist Y ihm gewogen. In dem Akzeptieren der Verlassenheit erkennt er eine Art von positives Lob, dass die Phantasie-Y ihm scheinbar für seine Fähigkeit die Situation zu akzeptieren entgegenbringt. Es klingt so wie “ich habe dich geprägt, ich habe mein Malzeichen in dir hinterlassen. Nun bist du ausgezeichnet, denn du hast einen kleinen Teil meines Schmerzes gespürt”. X fühlt sich dadurch jedoch nun wieder zurückgeworfen auf den Wunsch mit Y in Kontakt zu sein, denn dieses Gefühl der Verbundenheit lässt ihn vitalisiert zurück. Vitalisiert in jenem Sinne, dass er nun wieder um Y kämpfen möchte und das Gefühl hat, als wäre er die richtige Person für Y – wo er sich doch vorstellt, einen Aspekt ihres Schmerzes reflektieren zu können.

X hat Angst dass seine exhibitionistischen Handlungen ein Eigenleben entwickeln und er versichert sich täglich, dass seine Aussenwirkung die er über seine Online-Persona abgibt, noch dem entspricht was ihn beschäftigt. Er möchte unbedingt authentisch wirken um die Wünsche von Y, jene Wünsche die Y an einen Partner hat ihr reflektieren zu können. X fühlt sich entwürdigt, wenn er darüber reflektiert dass er ein Gebilde konstruiert, dass in der Zeit festhängt und in der Vergangenheit seiner Hoffnungen entsprungen ist. X neigt stetig dazu, immer konkreter zu werden um nicht falsch verstanden werden zu können. Das Zurschaustellen seiner Vorlieben (Musik, Literatur, Filme) erscheint ihm mittlerweile als würdelos sich selbst und Y gegenüber, da er dadurch Y möglicherweise den Genuss dieser Werke versaut, indem er sie auf diese statische Weise benennt, als wären sie sein Eigentum und auch indem er sich selbst in eine “Bubble” begibt, die seine Gedankenwelt und alle neuen Ereignisse des Lebens (neue Musik, Literatur, Film…) immer nur um ein unerreichbares Objekt kreisen lässt. X fühlt sich gefangen zwischen diesen beiden Gegensätzen und er spürt, dass er seinen Online-Exhibitionismus beizeiten wieder bereinigen muss um sich wieder im Einklang mit diesen Erkenntnissen zu befinden, mit denen er “magisch” ahnt, dass er Y durch den Exhibitonismus verletzen könnte (Innere Einkehr). Er schwankt zwischen dem Wunsch Y nicht zu verletzen und dem Wunsch sich Y als Wunscherfüllung zu präsentieren hin und her und da kein Feedback kommt, verlässt er sich auf abstruses Feedback aus einer unsicheren Quelle wie beispielsweise die Zeit zu welcher er Y in sozialen Medien als präsent wahrnimmt (grünes Licht). Würdeloses Abbild wahrer innerer Verbundenheit in Form eines unsicher-trügerischen Netzwerks (Online-Casino), welches bei Bedarf Signale zur Manipulation injizieren kann. Der Betreiber des Kontakts ist eine multiple Präsenz (extern beeinflusstes Bildnis von Y vermischt mit dem Konglomerat an Manipulationswünschen der Plattform-Betreiber, die Geld und Machtinteressen von unbeteiligten und potentiell böswilligen Akteuren wiederspiegeln. Dieses Abbild der kapitalistischen Systematik, trügt als “Laterna Magica” den Blick derart, dass es so aussieht als ob Y im Bündnis mit diesen bösen Mächten wäre). So ausschweifend reflektiert, verliert die Reflektion an Gültigkeit da sie so detailliert ist, dass es als Selbstoffenbarung über X annehmen lässt, dass X die Situation völlig falsch einschätzt und ein Kontaktabbruch durch Y bereits erfolgt ist.

X empfindet starke Gefühle der Verbundenheit wenn er die Möglichkeit hat Y auf sozialen Medien als Online wahrzunehmen (grünes Licht). Wenn dies lange nicht der Fall war, dann wird er richtiggehend euphorisch wenn Y endlich wieder “da” ist. X macht sich nichts vor und erkennt dass Y ein Leben ohne ihn führt und vermutlich in diesem Augenblick nicht an ihn denkt. Aber X redet sich fast “magisch” ein, dass Y wohl an ihn denken muss, denn er spürt in sich selbst eine Art Repräsentation von Y. Als wäre Y in ihm präsent und er überlegt, was Y gerade über ihn und sein “Online sein” denken könnte bzw. was Y über die von ihm exhibitionistisch präsentierten Online-Profil-Beschreibungen (Musik, Literatur, Filme etc.) denken könnte (wenn sie darauf stoßen würde) und ob er damit die Gunst oder das Wohlwollen von Y erringen kann. X freundet sich mit dem Gedanken an, dass er mit Y nie mehr wirklich in Kontakt treten kann, aber dass zwischen ihm und Y ein unsichtbares Band besteht. X schlussfolgert basierend auf Kenntnissen über die Vorlieben von Y (von denen er weiß), dass Y erfahren in der Literatur und den Gefühlen der “unmöglichen Liebe” und der “unerfüllten Liebe” ist. X spürt daher schon dadurch eine Verbundenheit zu Y, da er weiß dass Y zu hochempfindsamen Gefühlen in der Lage sein muss und hofft darauf, in dieser Spiegelung eine Möglichkeit zu finden, Y durch gleichartiges Erleben in der Trennung nahe zu kommen. Dem gegenüber stehen von Y geäußerte Aussagen der Abwehr, die wirksam diese Annahmen invalidieren, da sie tendenziell nahelegen, dass schlichte Gemeinsamkeiten einer Tätigkeit keine Basis für eine Verbundenheit darstellen können. Derart wirksam waren viele bereits zeitlich vorher geäußerten Aussagen von Y, da sie nachträglich eine Verteidigungslinie aufziehen, die auf wirksame Weise die von X gemachten Verordnungen invalidieren können, solange X worttreu bleibt und nicht versucht zu fabulieren.

X spürt Wertlosigkeit in Kunst, Literatur, Musik die er selbst aus Verliebtheit zu Y hervorbringt. X hat das Gefühl, dass Y diese Werke als wertlos betrachten würde, da die Wünsche von Y die enge Verbindung und Kommunikation mit einem Menschen (nicht mit einem Gegenstand) betreffen. X weiß, dass Y etwas anderes sucht und seine Wünsche, dass Y auch nur im mindesten von diesen Werken angetan sein könnte sind nun verstärkt da, weil er schon viel über Y nachgedacht hat und ihr Wesen in seinem Geist als Referenzpunkt verankert hat, an dem er seine Handlungen abgleicht. Er prüft viele seiner Handlungen die er tut mit dem Satz “was würde Y jetzt darüber denken”. X würde durch das Werkschaffen gerne Druck abbauen und das Gefühl erhalten in den Augen von Y Wert zu haben. Er schafft dies nicht und es erzeugt ihm Stress und Depression. X nimmt die Vorlieben von Y wahr und ist traurig darüber, dass er die Fähigkeiten zu dieser Art von Kommunikation kaum aus sich selbst heraus trainieren kann, wie es bei den Werkschaffungen die er gerne vollbringt vorliegt. Er bräuchte den Kontakt mit Menschen um dies zu trainieren, doch er verbringt seine freie Zeit nicht mit Menschen, denn er fühlt sich von vielen Menschen einfach nur gelangweilt und sie teilen nicht sein Interesse für derartige Gedankengänge. X erkennt dass er in einer “Bindung” gefangen ist. Die Werke die er tut um Y zu gefallen stoßen bei ihr auf Ablehnung. Die Werke die Y gefallen könnten, kann er nicht lernen zu vollbringen, da ihm dazu ein Mensch wie Y fehlt und er jeden Menschen der den Platz von Y einnehmen könnte dazu “missbrauchen” würde, ihn so zu trainieren und es würde sich auch keiner finden der ihn in diese Richtung trainiert. Betrachtet man eine solche Bindung, dann erkennt man, dass Y nur ihre Vorlieben kommuniziert hat und X hier selbsttätig und unbelehrsam daran festgehalten hat, beweisen zu wollen, dass er nicht so ist wie er ist. Die Intentionssuche wird erfolglos bleiben, da wir Menschen rückwirkend unsere Vergangenheit immer neu bewerten und umdenken. Es wird eine Neubewertung vorgenommen. “Warum wollte ich mir nicht eingestehen, dass ich es nicht schaffe? Weil ich moralische Gründe hatte oder helfen wollte.” Im Angesicht des schmerzhaften Verlusts formen sich oberflächliche Anziehungskräfte (geile Frau) auf seltsame Weise in tiefsinniger liegende Intentionen um (Neubewertung), da sie dazu führen dass man sagt: was? – Y ist auf eine solche Weise nicht nahezukommen. Sie trägt eine tiefere Ebene in sich. X entdeckt dass eine tiefere Ebene existiert, die anziehender und tiefer ist als die Ebene die ihn zuerst gereizt hat. Man weiß nie sofort, was eine Matroschka enthält, oder wie groß ein Flaschengeist wird, wenn man ihn aus der Flasche entlässt. Und doch: auch die Oberfläche verrät bereits viel über einen tieferen Inhalt, wenn man einen Blick dafür hat. Auch zu Beginn ist intuitiv bereits viel der Tiefe wahrnehmbar und wirkt als Ankündigung.

X hofft auf einmalig gesehene tiefe Verbindungen zu Y. X fühlt sich auf eine symbiotische Weise mit Y verbunden. X hat dies nicht einfach so entwickelt, sondern dieses Gefühl hat sich aus Situationen des Nachrichtenkontakts entwickelt, der daraus bestand, dass Y auf vertrauensvolle Weise sich ihm gegenüber geöffnet hat und ihn stark abweisend und doch auch wieder belehrend in ihren Dunstkreis gezogen hat. X fühlt sich als Eingeweihter, als Begünstigter, aber auch so als hätte er Y dies abgerungen – denn Y hat zu mehreren Gelegenheiten angedeutet, dass es nicht passt und auch erwähnt, dass …

X ahnt, dass er durch das harte und klare Nachdenken über diese Thematiken sich über diese erheben könnte. X hofft, dass er durch ein integratives Verstehen und “Abgehen aller Wege” eine Position erreicht, in der er gefestigt ist. X weiß, dass er in dieser Position möglicherweise wieder stark genug für einen Kontakt mit Y wäre. X handelt erratisch und zögerlich; er weiß nicht ob er in diese Richtung nach vorne möchte. X fühlt sich verlassen, denn er möchte so angenommen werden wie er ist und nicht so wie er stärker ist. Stärker ist er immer ein Affront für Y. Seine Stärken werden von Y missachtet. Es ist jämmerlich, aber er möchte nicht dann angenommen werden, wenn es ihm gut geht und er stark ist, sondern dann wenn es ihm schlecht geht. Kleinkrämerische Betrachtungen über Liebe, und doch: wenn jemand nur kommt, wenn die Sonne scheint und nicht wenn es regnet, dann fehlt eine Tiefe des Kontakts. Und doch: wenn derjenige ahnt oder weiß, dass es in der Regenzeit auf vergleichsweise härtere Weise schief gehen würde, als in der Sonnenzeit, dann kann man es positiv wertschätzen, dass derjenige einem in Zeiten der Schwäche nicht behelligen will. Doch die müßigen Überlegungen schleifen sich ab an felsigen Ufern, deren Wälle so ungewiss existieren, wie die korrekte Reflektion dieser Mutmaßungen in der wirklichen Welt. X sieht ein, dass er mit sich selbst im Kontakt ist und selbst wenn es nicht so wäre und Y die Ausführungen nachvollzieht, müsste er allein schon aus Respekt vor dem fehlenden Austauschpartner die weiße Flagge hissen: im Bezug auf alle Ansprüche die er an Y haben könnte.

X ist traurig, dass er über all dies wohl nie mit Y reden kann, da Y es nur zerpflücken würde und er fürchtet, dass Y auf die ihm denkbar feindseligste Weise gegenübertritt und ihn entweder bedroht, verachtet, hasst oder änliches. Doch Y’s verletzende Verhaltensweise ist der eiskalte Strich der Beendung den sie zieht. Doch X weiß, dass Y das nicht aus Spaß tut, sondern an “triggernden Erlebnissen” stark leidet oder litt und nur deshalb auf diese Weise reagierte. X hat Y auf Anfrage sehr früh zugesichert, ihr gegenüber nicht passiv-aggressiv zu handeln. Viele der Handlungen von X sind jedoch passiv-aggressiv angedeutet, können so verstanden werden und werden von X oft erst nachfolgend umbewertet. X muss sich eingestehen, dass er hier offensichtlich nicht oder nur sehr langsam dazulernt und sein ursprüngliches Versprechen nicht wirklich halten konnte. X ahnt: Y ist eigentlich gar kein komplizierter Mensch, er hingegen ist ein Mensch der kompliziert denkt und Y mit Themen konfrontiert die ihr nicht gut tun.

X beginnt Abstraktionen über den “Komplex” (Komplex: hier genutzt als Raum der Begegnung von X und Y) zu fürchten, da sie gigantische Größen offenbaren und er das Gefühl hat nicht alles niederschreiben zu können, was darin liegt. X fürchtet Y Unrecht zu tun, da er Deutungen macht. Er denkt er könnte Y einschätzen und fühlt sich davon nun traurig. Er denkt an einfache Freuden, wie das gemeinsame Sitzen und Zeit verbringen mit Y und wie es sein könnte, wenn… wenn was? Wenn Y nicht so ist wie Y? Gleiches Verlangen (Spiegelung). “Unsere Gemeinsamkeit ist, dass wir uns auf ähnliche Weise abstoßen.”. X hat nicht das Gefühl, dass ihm all diese Abstraktionen und Erklärungsversuche helfen mit Y je auf der wahren Intentionsebene übereinkommen zu können (was geht wirklich ab). X ahnt, dass ein “magisches” Passen des “Schlüssel ins Schloss” vorliegen muss um mit Y in eine himmlische Gemeinsamkeit zu sinken oder aufzusteigen. Es muss einfach passen. Es ist dann “infinite”, abgehoben und traumhaft, liebevoll und hochempfindsam und X weiß, dass Y zu hoher Verliebtheit und Empfindsamkeit fähig ist und man mit Y wahrhaft romantisches erleben kann, wenn man der richtige ist. X hat Angst vor dem Strudel dieser Herausgetrenntheit aus der Ruhe. X hat Angst vor der nimmersatten Y. X begehrt die Situationen der Freude die man mit Y haben kann. X fühlt sich von der Lebensweisheit von Y angezogen. X erkennt die traurigen Gemeinsamkeiten von Y zu Romangestalten wie Anna Karenina oder andere Figuren. X sollte sich damit zufrieden geben, dass es so auseinandergegangen ist. X hat Sorge, dass eine andere Person Y auf solche Weise bezwingt, wie jene Liebhaber in diesen Romanen. X ist froh, dass Y ihre Würde höher schätzt als Liebe. X sieht dies als positiv für das Leben von Y.

2 Gedanken zu „Deep reflections on Y.“

  1. phhuuuu, das war jetzt für mich als AD(H)Sler eine enorme Herausforderung nur schon mal bis am Schluss dranzubleiben. Momentan ist nur x und y geblieben, verstehe auch nicht um was es im Text geht, manchmal bin ich ein bisschen doof… aber nicht auf den Kopf gefallen haha… Werde es in den nächsten Tagen nochmals zwei drei mal durchgehen, wie alle Deine Texte 😉 Aber eben der ist mir zu kompliziert.

  2. Text nochmals durchgelesen, wie immer und mit Deiner Erklärung, vestehe ich nun auch, dass es um die Hoffnungslosigkeit geht, egal was man tun, scheitern wird, sich durch Anpassung dem Fremdartingen wirklich jemals nahe zu kommen.

    Nun meine Meinung kennst Du ja bereits, authentisch sein so gut es geht, dann klappt das auch bei der nächsten grossen Liebe!

    Durch mein ADHS und der schlechten Konstellation in Beziehungen, verbog ich mich so sehr, dass wenn man es nun aus weiter Ferne, die uns die Zeit geschenkt hat, betrachtet, nur ein trauriges Theaterstück beider Prodagonisten war. Doch man lernt durch jedes Umfallen, dass es sich lohnt, aufzustehen um neue Abenteuer zu erfahren. Das Scheitern, oft zum Glück, sehr klein, manchmal zerstörrerisch, gehört, wie das Pulsieren des Herzen (Sinuskurve), zu all unser Leben. Stillstand wäre der Tod ————————-

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