Liebe zur Kausalität und Argumentation

Disclaimer: das was ich hier verstanden habe, mag fehlerbehaftet sein und müsste im Dialog mit dem Geliebten Subjekt besprochen und erfragt werden. Es ist insofern nur das, was ich verstanden habe und mag nicht in allem der Realität entsprechen. Ich hoffe jedoch, dass ich die Kernpunkte richtig erkannt habe, sonst wäre es schade.

Das Geliebte Subjekt bedient sich nicht den Sophismen und Scheinargumenten um in einem (Streit)Gespräch zu „gewinnen“. Im Gegenteil erzeugt diese Art von Argumentation starke Abneigung, denn sie offenbart falsche Intentionen. Überzeugende Argumente sind beispielsweise jene Argumente die kausal für einen Umstand sind. Es muss stabil sein und damit förderlich für die Koheränz und man könnte auch sagen für die „Salutogenese“ (Gesundheitsförderlich) sein. Dies aber nicht bewußt mit dem Ziel einer Gesundheitsförderlichkeit, sondern einfach wegen einer tiefen Abneigung gegenüber unlogischem und betrügerischem Argumentieren oder auch einfach nur gegenüber Dummheit. Diese tiefe Abneigung rührt aus Schmerz gegenüber dem „Missbrauch“ von Sprache zu falschen Zwecken. Es gibt viele Typen von Argumenten, die der Kausalität unzuträglich sind. Siehe auch:

Typen von Argumenten

Was wäre dies konkret? Es wäre beispielsweise das Hervorbringen von einer Vermutung oder Tradition um eine Position zu bekräftigen die man hat („man hat es doch schon immer so gemacht“, „aber sie bekommt doch zuhause eh auch ständig vegane Nahrung, deswegen kann sie hier mal Fleisch essen“). Es ist eine Ausflucht gemeint, aus einer verfänglichen Situation. Sie möchte gerne tiefer gehen und mehr über den Anderen erfahren. Sie wird dann aber mit dieser Abwehr konfrontiert, welche die Sinnhaftigkeit der Intimität des bisherigen in Frage stellt, denn es zeigt sich dass der Andere Distanz erzeugt, indem er sich in die Position eines Unbeteiligten begibt und eine Wand zwischen den Kontakt schiebt. Diese Wand ist hier konkret: das falsche Argument. Bewusst oder unbewusst, es fühlt sich für das Geliebte Subjekt an wie ein Konflikt in der Kommunikation, denn es beruft sich beispielsweise auf höhere Mächte (höher als der Austausch den sie miteinander haben), oder symbolisiert eine Unzufriedenheit mit den Ansprüchen, welche das Geliebte Subjekt an die Kommunikation hat (intensiv), die sich dann passiv-aggressiv so äußern mag, dass derjenige eigentlich denkt: „es ist mir völlig egal ob sie zuhause vegane Nahrung isst. Ich mach das halt einfach so“, dies aber beispielsweise aus Angst vor Ablehnung nicht offen äußert. Durch die Authentizität des Geliebten Subjekts im Bezug auf den Kontakt ist dieses Zurückziehen des Anderen eine Beschädigung des ganzen. Sie möchte die Welt und den anderen präzise betrachten und falsche Argumente schaffen auch falsche Prämissen auf denen man zukünftige Gefahrensituationen schafft, wenn später offensichtlich wird, dass etwas aufgebautes nicht stabil war (nie stabil war). Political Correctness ist ihr zuwieder, denn auch dies ist eine Offenbarung des Anderen, dass er sich unter den „Schirm“ einer höheren Moral stellt, der er sein eigenes Handeln unterordnet (Fremdgesteuert).

Wenn der Liebende dann so ausweicht, unangekündigt (ohne zu fragen) das Thema in einer laufenden Diskussion wechselt, so offenbart er diese Untreue, denn dies ist auch eine solche Aussage darüber, dass der Kontakt an Koheränz verloren hat und nicht mehr mit den richtigen Intentionen stattfindet. Es zeigt dann auch, dass nicht dasselbe Interesse dazusein scheint. Jedoch primär, dass der Andere Angst vor dem sinnenhaften Austausch hat und einen Ausweg aus einer (für ihn) verfänglichen Situation genommen hat. Wenn sich also in der Diskussion zeigt, dass der Andere sich etwas zurechtlegt, oder auch: wenn jemand sich ganz leicht von seiner Meinung/Haltung abbringen lässt (Fahne im Wind) und damit offenbart, dass er sich möglicherweise selbst noch nicht kennt, oder durch sein Ausweichen offenbart, dass er das Geliebte Subjekt (trotz vieler Erklärungen) nicht verstanden hat, oder falsch einschätzt (Einschätzen als destabilisierender Faktor, des sich niemals wirklich kennenlernens, sondern Verbleibens als Aussenstehender und wertender Betrachter). Das Geliebte Subjekt leidet unter Sinnlosigkeit und Sinnverlust, der entsteht wenn schöner Austausch invalidiert wird und in der Bedeutungslosigkeit versinkt (wenn sich z.B. zeigt wie der Andere wirklich ist), weil ein scheinbar stabiles Fundament sich als „mehr Schein als Sein“ offenbart:  „Zeit verschwenden und Frust abholen“. Sie stellt Ungewöhnlichkeiten fest und interessiert sich dafür, mehr darüber zu erfahren und es ist extrem stressend, wenn der Andere offenbart, dass er dazu nicht in der Lage ist, sich selbst sinnenhaft nach Außen darzustellen (zu kommunizieren), oder er nachträglich seine eigene Position, die er ihr gegenüber ursprünglich auf sinnvolle Weise dargestellt hat unterminiert, indem sich diese Momentaufnahme nachträglich als unwahr offenbart.

Sie zeigt auf, dass es nicht geht, einen Schuldigen zu suchen, wo die Zusammenhänge komplexer sind. Sie meint so beispielsweise, dass die psychische Konstitution eines Menschen genetische Ursachen hat, oder die Folge von Lebenserfahrungen ist und man der psychischen Konstitution die Schuld geben könnte, wenn man unbedingt einen Schuldigen sucht. Das Einschränken von Freiheiten bloß wegen Doppelmoral ist für sie auch eine Gefährdung der Sinnhaftigkeit als solches. Denn der Verbot einer Tätigkeit bloß wegen dem möglichen Missbrauch ist eine Unterstellung gegenüber dem freien Menschen, dass er nicht selbst weiß, was in seinem Sinne ist (beispielsweise die Verteufelung von Drogen, wie sie im gesellschaftlichen Diskurs in der Öffentlichkeit ausgebreitet wird). Das Leugnen der Existenz von solchen Sachverhalten, die sich bereits als zutreffend in der Welt des Geliebten Subjekts erwiesen haben führen zu einer Störung der Sinnhaftigkeit im Kontakt. Beispielsweise das Leugnen der Existenz von dummen Menschen aus Gründen von Political Correctness. Sie wird oft missverstanden und ihr wird dann beispielsweise etwas negatives unterstellt („äußere dich doch nicht so abwertend über XY…“), dabei tut sie dies nicht, was man erfahren könnte wenn man mehr Fragen stellt. Sie beleidigt niemanden. Ihre Haltung wird aber dennoch von den meisten Menschen (vom „Common Sense“) meist abgewertet und falsch verstanden, da die meisten Menschen kaum Interesse an den wahren Intentionen, Beweggründen Ihrer Mitmenschen haben, sondern mit einem einfachen Werturteil zufrieden sind.

Offen, ehrlich und geradeheraus zu sein ist förderlich für die Koheränz. Wenn der Liebende (Verliebte) seinen Emotionen freien Lauf lässt und sich in Bedrängnis findet und versucht sich in Beliebigkeit zu flüchten, dann wird er nicht bemerken, dass er den Kontakt dadurch abwehrt und entwertet, denn er hat es selbst als Bedrohung wahrgenommen. Wenn man „Haltung bewahrt“ dann traut man sich dazu, seine Haltung/Meinung öffentlich kund zu tun, ohne Angst davor zu haben, dass man dafür „verstoßen“ wird. Das Geliebte Subjekt behält auch in aufgeregten Situationen einen kühlen Kopf und dies ist auch nötig um sich nicht hinter Beliebigkeiten zu verhaspeln, wenn man sich dem Anderen öffnen will um demjenigen zu zeigen, was man für ein Mensch ist.

 

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